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In unserer vernetzten Welt bieten Smart Home Geräte unglaubliche Möglichkeiten, den Alltag effizienter und bequemer zu gestalten. Doch diese Geräte bringen auch Sicherheitsrisiken mit sich, insbesondere wenn sie nicht richtig konfiguriert werden oder von nicht namenhaften Herstellern kommen. In dieser Anleitung erfährst du, wie du deine Smart Home Geräte sicher einrichtest und vor potenziellen Gefahren schützt – inklusive relevanter Fachbegriffe, die du kennen solltest.


1. Richte ein separates Netzwerk für Smart Home Geräte ein uns sichere es ab

Die Grundlage für ein sicheres Smart Home ist in aller Regel dein WLAN-Netzwerk. Hier einige Tipps:

  • Verwende WPA3-Verschlüsselung: (Wi-Fi Protected Access 3) Dies ist der modernste Sicherheitsstandard für WLAN-Netzwerke. Falls dein Router WPA3 nicht unterstützt, ist WPA2 eine akzeptable Alternative.
  • Ändere den Standard-WLAN-Namen (SSID): Ein individueller Name erhöht die Sicherheit, da Standard-SSID-Namen (Service Set Identifier) oft auf den Hersteller des Routers hinweisen, was Hackern Informationen liefert.
  • Verwende ein starkes Passwort: Nutze Passphrasen mit mindestens 12 Zeichen und eine Mischung aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Dies wird als Credential Management bezeichnet.

Um die Sicherheit zu erhöhen, ist es ratsam, ein Gastnetzwerk oder ein separates Netzwerk für deine Smart Home Geräte einzurichten:

  • Warum ein separates Netzwerk? Falls ein Smart Home Gerät kompromittiert wird, bleibt der Rest deines Heimnetzwerks geschützt. Dies wird als Network Segmentation bezeichnet, eine gängige Sicherheitsstrategie.
  • Wie richte ich ein separates Netzwerk ein? Die meisten modernen Router bieten die Möglichkeit, ein Gastnetzwerk zu erstellen. Weisen Sie diesem Netzwerk ausschließlich Ihre Smart Home Geräte zu, um das Risiko eines unbefugten Zugriffs zu minimieren.

3. Firmware und Software auf dem neuesten Stand halten

Smart Home Geräte erhalten häufig Firmware-Updates, die wichtige Sicherheitslücken schließen:

  • Aktualisiere regelmäßig: Stelle sicher, dass alle deine Smart Home Geräte automatisch Updates erhalten (oft als Patch Management bezeichnet).
  • Überprüfe deine Geräte regelmäßig: Auch das Monitoring der verbundenen Geräte hilft, sicherzustellen, dass keine unsicheren Softwareversionen genutzt werden.

4. Verwende starke Passwörter für jedes Gerät

Jedes Smart Home Gerät, das Zugang zu deinem Netzwerk hat, sollte mit einem eigenen starken Passwort geschützt werden:

  • Verwende unterschiedliche Passwörter: Dies wird als Credential Isolation bezeichnet, da es verhindert, dass das Ausspähen eines Passworts die gesamte Infrastruktur gefährdet.
  • Passwortmanager: Ein Password Vault, also eine verschlüsselte Datenbank, hilft dir dabei, starke Passwörter zu generieren und sicher zu speichern. Hier wäre zum beispiel Keepass eine gute Wahl.

5. Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Viele Hersteller von Smart Home Geräten bieten inzwischen Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) an. Diese zusätzliche Sicherheitsebene macht es für Angreifer schwieriger, auf dein Gerät zuzugreifen.

  • Aktiviere 2FA: Dies wird oft als Multi-Factor Authentication (MFA) bezeichnet, und verstärkt die Sicherheit durch die Kombination von Passwort und einem zusätzlichen Sicherheitscode, der auf ein anderes Gerät gesendet wird.

6. Deaktiviere unnötige Funktionen (Device Hardening)

Einige Smart Home Geräte haben zusätzliche Funktionen, die nicht unbedingt benötigt werden und Sicherheitsrisiken darstellen können:

  • Fernzugriff: (Remote Access) Wenn du keinen Fernzugriff benötigst, deaktiviere diese Funktion, um potenzielle Sicherheitslücken zu vermeiden.
  • UPnP (Universal Plug and Play): Diese Funktion ermöglicht Geräten die einfache Kommunikation im Netzwerk, kann aber auch von Angreifern missbraucht werden. Durch das Deaktivieren von UPnP verringerst du das Risiko, dass Geräte unbemerkt kompromittiert werden.
  • Hier wären eine Vielzahl weitere Dienste und Anwendungen zu nennen, derer es einen eigenen Artikel bedarf.

7. Vermeide Cloud-Dienste, wenn möglich (Data Sovereignty)

Viele Smart Home Geräte bieten Cloud-Dienste an, um Daten online zu speichern. Dies erhöht das Risiko von Data Breaches (Daten­diebstahl oder Daten­miss­brauch):

  • Lokale Speicherung bevorzugen: Dies wird auch als Data Sovereignty bezeichnet, da es sicherstellt, dass deine Daten dein Zuhause nicht verlassen und so besser vor externen Zugriffen geschützt sind.
  • Verschlüsselung: Nutze End-to-End Encryption, wenn du Cloud-Dienste verwenden musst, um sicherzustellen, dass deine Daten während der Übertragung und im Ruhezustand geschützt sind.

8. Überwache dein Netzwerk regelmäßig (Network Monitoring)

Die regelmäßige Überprüfung deines Netzwerks kann dabei helfen, verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen:

  • Router-Protokolle: Überprüfe die Router Logs, um ungewöhnliche Aktivitäten im Netzwerk zu identifizieren.
  • Netzwerksicherheits-Apps: Einige Sicherheitslösungen bieten Intrusion Detection Systems (IDS) oder Intrusion Prevention Systems (IPS), die helfen, potenzielle Angriffe auf dein Netzwerk zu erkennen und zu verhindern.

9. Kaufe nur von vertrauenswürdigen Herstellern

Nicht alle Smart Home Geräte sind gleich sicher. Es ist wichtig, Produkte von renommierten Herstellern zu kaufen, die regelmäßig Sicherheitsupdates bereitstellen:

  • Zertifizierungen: Achte auf Zertifikate wie Zigbee oder Z-Wave, die für eine sichere Kommunikation zwischen Smart Home Geräten sorgen.

10. Erstelle Backups und Sicherheitsprotokolle (Disaster Recovery Plan)

Für den Fall, dass eines deiner Geräte kompromittiert wird oder ausfällt, ist es wichtig, Backups und Sicherheitsprotokolle zu haben:

  • Backup deiner Einstellungen: Sicher regelmäßig die Konfiguration deiner Smart Home Geräte, um im Notfall deine Backups auf isolierte Geräte schnell einspielen zu können (Disaster Recovery).
  • Notfallplan: Ein Incident Response Plan hilft dir, auf Sicherheitsvorfälle schnell zu reagieren und den Schaden zu begrenzen.
  • Doch bevor du dir Gedanken über Backups und Notfallpläne machst, solltest du überlegen, ob das überhaupt nötig ist. Für ein paar Smarte Steckdosen sehr wahrscheinlich nicht – hingegen für ein Zentralsteuerung die alle Aufgaben von Licht- über Heizungs- und Alarmsteuerungen übernimmt wahrscheinlich schon.

Mit den richtigen Maßnahmen kannst du dein Smart Home sicher und geschützt halten. Halte deine Geräte auf dem neuesten Stand, verwende starke Passwörter und aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierungen, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Kombination von Device Hardening, Network Segmentation und Data Encryption macht dein Smart Home nicht nur komfortabel, sondern auch sicher.

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